Archäologische Plätze

Die ausgesprochene, reiche und glorreiche Vergangenheit der Region bescheinigen die vielen und wichtigen archäologischen Ausgrabungen und die historischen Forschungen, die von den Griechen und Ausländern in den vergangenen 100 Jahren und mehr in Sitia Provinz stattfanden und dieses Ereignis wird auf typische Weise von der unvergesslichen Melina Merkouri betont. Leitend als Kultusministerin im Jahr 1984 das archäologische Museum von Sitia ein, sagte sie. "Sitia ist ein der am meisten privilegierten Orte. Nicht nur verfügt diese Stadt über Naturschönheiten, sondern auch eine historische Last. Nur wenige andere Orte des griechischen Landes halten in ihren Eingeweiden so viele Zeichen einer glorreichen Vergangenheit. Achtzig (80) archäologische Stätten sind untersucht worden und mehr als hundert (100) sind lokalisiert worden und warten auf die Ausgrabungen, um den Reichtum und Stolz auf Sie zu erhöhen".

Tatsächlich ist der Sitia Provinz eine der altertürmernreichsten Regionen Griechenlands und der ganzen Welt mit archäologischen Stätten wie: der minoische Palast von Zakros, die minoische Stadt von Palekastro, die minoischen Siedlungen- Marinenmittelpunkte von Mochlos und Psira, der minoische Friedhof von Agia Fotia, der Minoan Palast und die Siedlung von Petras, minoische Palast-Villen in Sitia, Zou, Pano Zakros, Achladia, Agios Georgios, Makriyialós, das elliptische Haus in Chamezi, Eteokritiki Presos, dorisch Itanos, die hellenistischen Siedlungen von Tripitos und Xerokambos, römisch Lefki ( Koufonissi), die mittelalterliche Siedlung von Woilas, die venezianische Villa und die traditionelle Siedlung von Etia, die Festung Kazarma von Sitia, Liopetro, Monte Forte u.a. Toplou Klöster, Kapsa und offenbarte, byzantinische Kirchen, Fresken und Ikonen, historische Stätten, und Faneromeni, die traditionellen Brunnen, die neoklassischen Häuser, die Wassermühlen, die Windmühlen und die landwirtschaftlichen Gebäude bilden die Monumente des lokalen, nationalen oder auch des globalen kulturellen Erbes.

Der Palast und die minoische Siedlung von Zakros

Die ersten Ausgrabungen in Kato Zakros fanden 1901 unter der Leitung des Briten D. Hogarth statt. Damals wurden abschnittsweise Ruinen einer minoischen Siedlung entdeckt, die wahrscheinlich sehr wohlhabend war. Der wichtigste Fund von Hogarth war wahrscheinlich eine Sammlung von 300 Keramikstempeln. Dies bedeutet, dass es hier ein Verwaltungssystem gab, mit Briefaustauschkontrolle oder Handelstransaktionen. Einige dieser Stempel waren offensichtlich von Keramikstempeln in Knosos nachgemacht, was die enge Beziehung zwischen Zakros und Knosos bestätigen, zumindest in der 15. Jh. v.Chr. 1962 hat der damalige Direktor der Archäologischen Behörde von Kreta, Herr N. Platon eine neue Ausgrabung initiiert, im Tal von Kato Zakros. Der griechische Archäologe war davon überzeugt, dass sich hier etwas wichtigeres versteckte als nur eine Hafensiedlung, da es schien das Zentrum einer kulturellen Einheit zu sein, deren Ausstrahlung man insbesondere an die Keramikgegenstände der Region erkennen konnte. Die Ergebnisse der Ausgrabung waren wirklich erstaunlich: ein Palast ist ans Licht gekommen, der einzige, der ungeplündert seit der Antike war. Rund herum war eine dicht bebaute Siedlung, ausgestreckt insbesondere auf die Abhänge der beiden Hügeln des kleinen Tals. Wichtige Funde kamen auch ans Licht bei der Erforschung der Gräbern, die meistens in Schluchten oder Höhlen lagen, wie zum Beispiel an der Schlucht von Zakros, die später „die Schlucht der Toten“ genannt wurde, aber auch an anderen Stellen, wie Mavro Avlaki, südöstlich der Bucht und Spiliara, an der nördlichen Seite des Tales. Der Palast von Zakros, wie er heute zu sehen ist, wurde im 16. Jh. v.Chr. gebaut. Möglicherweise ersetze er ein altes öffentliches Gebäude, deren Ruinen man unter der östlichen Flügel des Palastes gefunden hat. Nur auf dieser Stelle waren Ausgrabungen in tieferen archäologischen Schichten möglich, da die Landwirtschaft des 20. Jahrhunderts, noch von Beginn der Ausgrabungen, den gesamten entsprechenden Teil des letzten Palastes zerstört hat. Was die allgemeine architektonische Struktur des Palastes angeht, weist der Palast von Zakros viele Ähnlichkeiten zum viel größeren Palast von Knosos auf. Im Palast von Zakros, wie im Palast von Knossos, befinden sich in der Westflügel (westlich des rechteckigen Zentralhofes) die Räume des Heiligtums: das Hauptheiligtum, neben einem speziellen Raum der von A. Evans als Lustral Basin (Reinigungsbecken) genannt wurde, die Schatzkammer, die schöne Räume der feierlichen Begehung und der Symposien, die in Zakros im Untergeschoss stattgefunden haben. Die Verlagerungsräume die zur Westflügel gehörten, wie auch einige Bearbeitungswerkstätte von wertvollen Materialien, stärken die Ansicht, dass die wirtschaftliche Verwaltung des minoischen Staates von einem sehr mächtigen Klerus regiert wurde. Der Ostflügel, wie auch in Knosos, scheint als Wohnräume benutzt worden zu sein. Die zwei anderen Flügel scheinen nebensächlicher Bedeutung gewesen zu sein. Der Ostflügel diente wahrscheinlich als Ort für Bearbeitungswerkstätte, da man in bestimmten Räumen wertvolle, bearbeitete oder teilweise bearbeitete Materialien, wie etwa Marmor, Bergkristalle oder Elfenbein. Zur Nordflügel gehörte noch ein Reinigungsbecken, dessen Betrieb wahrscheinlich mit dem Eingang für die Besucher am nahe liegenden Zentraleingang verbunden ist. Der Zentraleingang war wahrscheinlich das Ende einer Straße, der „Hafenstraße“, die offensichtlich an den minoischen Hafen führte. Zwischen Zakros und Knossos gab es enge Beziehungen und Ähnlichkeiten. Dies weist darauf hin, dass Knossos eine Metropole war, zu der Zakros gehörte, zumindest während der Neupalastzeit. Die meisten Gebäude, die die minoische Siedlung ausmachen, scheinen synchron mit dem letzten Palast zu sein. Viele dieser Gebäude haben palast-ähnliche architektonische Merkmale, wie etwa die Lichtschächte und die säulenumstandene Galerien. Fast alle waren zweistöckig, mit einem oder zwei Treppenhäuser, die die Räume der beiden Stockwerken verbündeten. Von der Untersuchung von Keramikgegenständen lässt sich schließen, dass der Palast 1450 v.Chr. völlig zerstört wurde. Die Zerstörung muss geologischer Natur gewesen sein (ein Erdbeben oder, so der Archäologe, die Folge des Vulkanausbruchs von Thira), da nach der Zerstörung das Gebiet verlassen wird und der Palast nie wieder aufgebaut wird. Teile der Siedlung wurden später eine Zeitlang (1400-1300 v.Chr.) bewohnt aber das Gebiet konnte seinen alten Glanz nicht wiederfinden.

Die minoische Villa von Epano Zakros

Die minoische Villa von Epano Zakros wurde 1965 und 1966 von N. Platonas, mit Hilfe seiner Mitarbeiter Giannis und Efi Sakellaraki erforscht. In den Abteilungen des Erdgeschosses befanden sich hauptsächlich Produktions- und Lagerräume von Agrarprodukten. Unter anderem gab es eine Weinpresse, und ein großer Lagerraum mit 6 großen Krügen. Einer von ihnen war mit einer Schrift in Linearschrift A versehen, die mit dem Ideogramm des Weins anfing.

Die minoische Stadt Palekastro

Am Strand Palekastro an der Stelle Rousolakkos wurde eine große und wichtige minoische Stadt entdeckt. Die Stadt blühte in der Spätminoischen Zeit, man hat aber auch Ruinen der Früh- und Mittelminoischen Zeit gefunden, insbesondere Gräben mit sehr gut bewahrten menschlichen Knochen. Aus den Studien der Anthropologen lässt sich schießen, dass die Minoiten im Durchschnitt 1.60 m (Männer) und 1.50 m (Frauen) groß waren. Eine zentrale Straße teilt die Stadt in 9 Teilen auf, in denen nach einer Ansicht gleicht viele Stämme gewohnt haben. In einem Stadtteil hat man das in der Antike berühmte Tempel des Diktäischen Zeus. Hier wurden auch Teile einer Inschrift entdeckt, die eine Hymne an Zeus darstellte, der auf Kreta geboren war. Eigentlich handelt es sich um die erste Hymne an einem Gott in der ganzen antiken Welt, eine Hymne an den Frieden und das Leben. An der gleichen Stelle wurde auch eine kleine Elfenbeinstatue entdeckt, ein Meisterwerk der minoischen Zivilisation, das im Museum von Sitia ausgestellt wird. Das Leben in Palekastro wie auch in Zakros und in den anderen minoischen Städten hörte plötzlich auf, wegen des furchtbaren Vulkanausbruchs auf Santorini.

Die Hymne an den Diktäischen Zeus

Nachdichtung: Nikos Petrakis

Größter Kouros, sei gegrüßt!

Sohn des Kronos, Herr(scher) der Welt

Von Fruchtbarkeitsgöttern begleitet

erscheinst du auch diesen Frühling hier auf der Dikte.

Komm mit, komm und erfreue dich an

Unserer Musik und Gesängen

Die wir für Dich mit Harfen und Flöten spielen

Rund um deinen schönen Altar.

Größter Kouros, sei gegrüßt!

Sohn des Kronos, Herr(scher) der Welt

Komm mit, unsterbliches Kind

Deine schildtragenden Beschützer, die Kureten

Als sie Dich rhythmisch tanzend

deiner Mutter Rea wegnahmen

Haben Dich hier versteckt, um Dich zu retten

Größter Kouros, sei gegrüßt!

Sohn des Kronos, Herr(scher) der Welt

Komm mit, der schönen Morgenröte Stern.

Größter Kouros, sei gegrüßt!

Sohn des Kronos, Herr(scher) der Welt

Damals waren die Felder fruchtbar und das Recht herrschte unter den Menschen

Und reichtumsbringender Frieden regierte alle Geschöpfe dieser Welt.

Größter Kouros, sei gegrüßt!

Sohn des Kronos, Herr(scher) der Welt

Komm diesen Frühling, komm mit

Tanz, tanz

Damit unsere Erde fruchtbar wird

Damit unsere Fässer sich füllen

Und unsere Herden reich an Wolle sind

Und unsere Felder reich an Früchten

Und unsere Bienenkörbe voll mit Honig

Größter Kouros, heil dir!

Sohn des Kronos, Herr(scher) der Welt

Tanz, tanz, sei ausgelassen, komm mit

und belebe die Erde wieder

behüte unsere Städte

Und unsere seegehenden Schiffe und

Unsere jungen Mitbürger

behüte unsere gerechten Gesetze und verleih’ ihnen Kraft.

Dieses Gedicht ist eine neugriechische Übersetzung der Hymne der Kureten, die auf einer Tafel graviert war, deren Teile in Palekastro von Sitia, in der Nähe der Ruinen des Diktäischen Tempels entdeckt wurden.

Die Hymne wurde von jungen, schildtragenden Männern gesungen, die die Kureten nachahmten, die jungen, guten Dämonen, die den neugeborenen Zeus geschützt haben. Es handelt sich um ein Gebet, zur Fruchtbarkeit der Felder und der Herden. Die Hymne gehört zu den Einweihungsritualen für den Übergang der jungen Männer aus der Pubertät zur Reife, wobei sie in die Klasse der perfekten Bürger eingeführt wurden.

 

Petras Archäologiepark

Petras ArchäologieparkPetras ist eine traditionelle Siedlung 1km östlich von Sitia. Die kleine venezianische Burg ist als „das Haus Cornaros“ bekannt, weil sie natürlich zur Familie Cornaros gehörte. Auf dem Hügel über der Burg haben die Archäologen in den letzten Jahrzehnten einen kleinen minoischen Palast und eine Siedlung entdeckt. Der Palast verfügte über Luxuszimmer, mit gepflastertem Boden und buntem Mörtel. Man hat auch Küchetöpfe, viele Linearschrift-A und B Täfelchen, Gefäße und andere Gegenstände gefunden. Unter dem zentralen Weg der heutigen Siedlung wurde eine Festung gefunden, die die Merkmale einer zyklopischen Festung aufwies und weiter unten am Rand der Ebene hat man Konstruktionen entdeckt, die wahrscheinlich Hafenanlagen waren. Auf dem nahe gelegenen Hügel Kefala tou Petra, östlich des Palastes, an der Seite des Meeres wurde von der 24. archäologischen Behörde eine kleine Siedlung aus der Jungsteinzeit entdeckt. Diese Gegend ist durch Bewahrungs- und Verwertungsarbeiten zu einem Archäologiepark gestaltet worden, den man während des Sommers besichtigen kann.

Koufonisi

Die Insel Koufonisi hieß in der Antike Lekfi und hat eine wichtige Rolle in der hellenistischen und römischen Geschichte Kretas gespielt. Ihre Einwohner beschäftigten sich mit der Fischerei sowie mit der Bearbeitung und mit dem Handel von Purpur. Der Purpurhandel war für die Insel in den hellenistischen und römischen Zeiten besonders gewinnbringend. Im Jahr 1975 hat hier der Archäologe N. Papadakis einen Theater aus der Hellenistisch-Römischen Zeit, mit einer Kapazität von 1000 Personen ans Licht gebracht. Ein anderes sehr wichtiges Gebäude das hier entdeckt wurde ist das Gebäude der öffentlichen Bäder, das im 1. Jh nach.Chr. errichtet wurde. In der Siedlung des antiken Lefki, in der Nähe des Theaters wurden Häuser entdeckt, die über die damals erforderliche Ausstattung für die Bearbeitung der Purpur verfügten. Ein Landhaus mit vielen Zimmern mit Mosaikboden und bunt gefärbten Wänden ist auch ausgegraben worden. Die Funde der Ausgrabungen - Teile von Gebäuden und Statuen, Gefäßen und anderen Gegenständen aus Metall oder Stein - werden im archäologischen Museum von Sitia ausgestellt. Auf dem Gipfel eines Hügels, 2km von der Siedlung entfernt, wurden die Ruinen eines antiken Tempels mit seinem Fundament entdeckt. Aus einer ehemaligen kolossalen Statue, - eine auf Thron sitzende Figur, - sind leider nur noch zwei Bruchteile zu sehen. Das Wasserversorgungssystem bestand aus drei Reihen von gebauten Rohren, die sich von einer kleinen Quelle auf einer Anhöhe bis zur Siedlung streckten. Die Siedlung wurde am Ende des 4. Jh nach.Chr. von gewaltigen Invasionen zerstört und das alte Theater wurde geplündert und verbrannt. Seit diesen Ereignissen hat die Insel keine ständigen Einwohner mehr gehabt. Lediglich vorbeigefahrene Seeleute haben ihre Spüren in kleinen Höhlen der Westküste gelassen, wo sie Figuren von Heiligen und Inschriften graviert haben, die zum 17. Jh zurückgehende Daten enthalten.

Hellenistische Stadt Xerokambos

Diese Gegend war schon in der prähistorischen Zeit bewohnt. An der Stelle Katsounakia wurde eine große minoische Ansiedlung gefunden aber mit den Ausgrabungen hat man noch nicht angefangen. An der Stelle Trachilas wurde ein Gipfeltempel erforscht aber es wurde festegestellt, dass er ausgeplündert war. An der Stelle Psili Ammos kann man das antike Tuffsteinsteinbruch, dass zum Bauen der Stadt benutzt wurde. An der Küste, in der nähe der antiken Stadt lag eine Meerwassersaline, wo die Einwohner Salz bekommen haben. Heutzutage ist die Saline unsichtbar, da sie vom Sand des Strandes bedeckt worden ist. Auf Kavaloi, den kleinen Inseln gegenüber Xerokambos, wurde eine wichtige hellenistische Stadt entdeckt. Wahrscheinlich handelt sich um die antike Stadt Ampelos, die von einer kräftigen, teilweise noch aufbewahrten Festung umrahmt war. Obwohl nur ein Bruchteil der Stadt ist ausgegraben worden, Häuser und Straßen sind ans Licht gekommen, wobei die da gelegenen archäologischen Funde bedeutsame Kunstwerke darstellen, die besonders informationsreich in Bezug auf ihre Geschichte sind. Die Stadt wurde im 5. Jahrhundert gegründet und zwischen dem 3. und 2. Jh v.Chr hat sie ihren Höhepunkt erreicht. Xerokambos hatte Handelsbeziehungen sowohl mit anderen Städten Kretas als auch mit den Inseln von Dodekanes, besonders mit Rhodos und Kalimnos. Besonders bemerkenswert sind die mit Inschriften versehenen Schleudergeschosse aus Blei, die von Schleuderern der Armee benutzt wurden. Alle Funde kann man im archäologischen Museum von Sitia finden. Im Zentrum von Xerokampos kann man noch die kleine Kirche des heiligen Nikolaos, die in 1895 errichtet wurde.

Die minoische Villa von Makry-Gialos

An der Stelle Plakakia, westlich von Makry-Gialos wurde eine Villa der Spätminoischen Zeit entdeckt, die sehr wichtig für die Studie der minoischen Architektur ist, denn sie wirkt wie eine Miniatur eines typischen minoischen Palastes. In der Mitte des Gebäudes gibt es einen Hof worum sich die anderen Räume des Gebäudes befinden, deren Boden gepflastert und deren Wände mit Mörtel bedeckt sind. Darüber hinaus gibt es noch einen Hof im westlichen Teil des Gebäudes. Auf dem Zentralhof, in der nähe des großen Saals mit dem Polythyron gibt es einen Altar, neben welchem ein Steinstempel gefunden worden ist, worauf ein heiliges Schiff, ein heiliger Baum und eine Priesterin abgebildet sind. Das Dach war interessanterweise mit Schilfen und Tonerde bedeckt, eine Technik, die die minoische mit der neueren kretischen Architektur verbindet, da sie bis vor kurzem bei der Herstellung von Landhäusern benutzt wurde. Die Villa wurde wahrscheinlich wegen eines Brandes zerstört, was durch die verbrannten hölzernen Balken aber auch durch die vom Rauch gefärbten Fußboden festzustellen ist. Die Architektur der Villa, die begrenzte Wohnfläche sowie bestimmte sehr wichtige Funde wie z.B Idole, Steinstempel und ein Kelch, die im archäologischen Museum von Agios Nikolaos aufbewahrt werden enthüllen den religiösen Charakter des Gebäudes, das möglicherweise ein bedeutsames religiöses Zentrum für die umliegende Gegend war.

Im Jahr 1976 begannen in „Katovigli“ eingehende Ausgrabungen unter der Leitung von N.P Papadakis, die 1980 abgeschlossen sind. Diese Ausgrabungen haben die Ruinen einer römischen Villa ans Licht gebracht, die über Bäder mit einem externen Reservoir verfügte. Die Anordnung der verschiedenen Räume der Villa ist ziemlich kompliziert. Gänge und Höfe stellen die Zentralachsen des Gebäudes um die herum sich die Wohnfläche und die Zubehörräume befinden. Die Bodenflächen sowie die Wände der wichtigsten Zimmer sind mit Marmor bedeckt. Der Fußboden am Eingang war mit Geometrie- und Pflanzenmustern versehenem Mosaik bedeckt. Ein großes Zimmer mit luxuriösem Fußboden wurde wahrscheinlich als Empfangsraum benutzt. Am Südöstlichen Teil der Villa befanden sich die Bäder (das sogenannte Balneum) mit dem Hufeisenförmigen Schwimmbad, dessen Fußboden und Stufen mit Marmor bedeckt waren. Ein großes Mosaik mit geometrischen Mustern wurde neben dem Schwimmbad entdeckt. Innerhalb der Villa gab es ein Wasserleitungssystem, wodurch das Wasser von den Reservoirs an die Bäder und die anderen Räume verteilt wurde. Zwischen den verschiedenen Räumen der Bäder wurde ein Grab gefunden, das Knochen und sogar ein ganzes Gerippe enthielt.

Die Villa war vom 1. Jh v.Chr. bis ungefähr zum 3. Jh n.Chr bewohnt. Der Grund ihrer Zerstörung bleibt unbekannt. Der Raum wurde wahrscheinlich während der byzantinischen Zeit oder noch später geplündert, wobei keine Bauteile oder Dekorationsgegenstände gefunden wurden. Die wenigen Funde werden im archäologischen Museum von Sitia aufbewahrt.

Ovales Haus in Chamezi

Ovales Haus in ChameziHier wurde 1903 von St. Ksanthoudidis ein ovales minoisches Gebäude entdeckt, dessen für diese Zeit einmalige Form die Archäologen jahrelang beschäftigt hat. 1971 hat eine neue Forschung von Dr. K. Davaras bewiesen, dass es sich um das einzige ovale minoische Gebäude handelt, das ungefähr 2200-2000 v.Chr. gebaut wurde. Die Gegenstände aus Kupfer, die Töpfe und die kleinen Idolen, die hier entdeckt wurden, kann man in den Museen von Herakleion und Agios Nikolaos besichtigen.

Presos

Presos war die antike Großstadt der Eteokreter, eine der wichtigsten Städten Ostkretas. Sie war auf drei Hügeln gethront und von einer starken Festung umrahmt. Die Eteokreter, das heißt, die echten Kreter, sind nach der dorischen Besatzung Kretas im 12. Jh. v.Chr. nach Ostkreta umgezogen, wo sie ihren minoischen Charakter, ihre Sprache, ihre Religion und die Verehrung von Zeus weiter bewahrten. Presos lag im Zentrum der Halbinsel von Sitia und hatte zwei Häfen, ein nördliches, die Itia (Sitia) am Kretischen Meer und ein südliches, die Stiles, am lybischen Meer. Der Stamm Ierapytnioi, die dorischer Herkunft waren, haben nach einem langjährigen Krieg die Eteokreter besiegt und die Stadt zerstört. Die neuen Herrscher haben die neue Stadt Presos zusammen mit den letzten Nachkommen der Eteokreter gebaut. Presos war eine demokratische, selbständige Stadt, die auch ihre eigene Währung hatte. Auf den Münzen sind meisten Herakles, Zeus, Apollo und Demetra zu sehen, sowie das Wort Presion. 1935 wurde hier das Grab eines Sportlers entdeckt, der mit seinen Preisen beerdigt worden war. Er hat wahrscheinlich an dem Panathenäenfest teilgenommen und gesiegt. Alle Zeiten haben ihre Spuren in Presos hinterlassen. Die neolithische, die mykenische, die geometrische, die hellenistische und die venezianische Zeit. Selbst die Türken haben zwei Brunnen in Babeli hinterlassen.

Die Villa Achladion

An der Stelle „Riza“ hat N. Platon 1952 versucht, mit einer Ausgrabung zu beginnen, weil dort eine starke antike Wand schon zu sehen war. Die Ausgrabung hat die Außenwände eines Hauses enthüllt, die aus großen Steinen gebaut waren. 1959 hat er die Ausgrabung fortgesetzt und das Gebäude wurde völlig enthüllt. Es stellte sich heraus, dass es sich wahrscheinlich um eine sehr wichtige minoische ländliche Villa handelte, die 1600-1550 v.Chr. gebaut worden war und durch ein Erdbeben zerstört wurde. Das Gebäude deckt eine Fläche von 270qm und besteht aus 12 Zimmern. Der Haupteingang, mit einer steinernen Schwelle und einer Stufe, stand östlich. Westlich gab es auch einen anderen Eingang. Der Empfangsraum links des gepflasterten Vorraumes verfügte über eine zweifache Tür, eine Tür zur Verbindung mit einer kleineren Wohnung mit eingebauter Bank und drei Säulen für die Stützung des Dachs. Einen anderen wahrscheinlichen Empfangsraum gab es auf der rechten Seite des Vorraumes. Die Villa verfügte auch über Küche, Lagerräume und andere Nebenräume. Draußen bildeten die schräge Wände einfache Gärten, die wahrscheinlich als Tierställe dienten.

Grab Achladion

In der Gegend Achladia sind an zwei Orten systematische Ausgrabungen durchgeführt worden, wo man heute zwei wunderbare minoische Funde bewundern kann: das einzige Tholos-Grab Ostkretas und die Ruinen einer ländlichen Villa. An der Stelle Platiskinos wurde ein unterirdisches Tholos - Grab entdeckt, mit Korridor, einmalig in Ostkreta für die Kupferzeit und sehr selten auf der ganzen Insel. Er wurde in der Zeit 1400-1220 v.Chr. gebaut und für mehr als 100 Jahren benutzt. Eine einmalige 9m lange Straße führt zum Eingang des Grabes. Der Raum ist rund, mit einer Durchmesser von 4,08m und einer Höhe von 4,16m. Der Tholos ist mit großen Steinen gebaut und hat die Form eines Kegels. Gleich gegenüber des Haupteingangs des Grabes gibt es einen zweiten kleineren Eingang. Man nimmt an, das wäre eine symbolische Öffnung, die den Kontakt der Toten mit der Außenwelt ermöglichte. Das was aber auch vielleicht der Eingang eines Nebenraumes, der nie vollendet wurde. Sowohl die Stürze als auch die Schwellen der zwei Eingänge, bestanden aus einem einzelnen Stein. Die Vertiefungen rund um den Haupteingang und deren Schwelle dienten angeblich als Stütze einer Holztür, die den Eingang des Grabes schließ. Weil das Grab den mykenischen Tholos-Gräbern ähneln, sind viele Forscher der Meinung, dass das Herstellen von Tholos-Gräbern in Kreta durch mykenische Handwerker eingeführt wurde.

Mochlos

Der amerikanische Archäologe R.B. Seager entdeckte Mochlos im Jahre 1907, nach den Hinweisen eines Einheimischen Fischers. Nach einem Jahr fing er mit den Ausgrabungen auf der kleinen Insel an, worauf 20 Gräber und 12 Häuser entdeckt wurden. 1955 entdeckten J. Leatham und S. Hood eine römische Zisterne Unterwasser, gegenüber der Küste der Insel, was die Ansicht bestätigt, die Insel sei in der Kupferzeit eine Halbinsel gewesen. Nach den Ergebnissen der Ausgrabungen war die Insel Mochlos eines der wichtigsten Zentren der minoischen Zivilisation. Im „Quartier der Handwerker“ wurden viele goldene Schmucke geschaffen wie auch Stempelsteine und die berühmten Steintöpfe von Mochlos. Viele sind in Gräbern dieser Zeit entdeckt worden. Nach dem Vulkanausbruch wurde die Stadt zerstört aber wieder aufgebaut und erweitert. Die neue Stadt hatte zentrale aber auch kleinere Straßen, die sie in kleinere Teile teilten. In der letzten bewohnten Periode wurde eine Festung an der nordöstlichen Seite gebaut, was eventuell ein Zeichen des Versuchs von Ieraptina war, ihre Präsenz an der nördlichen Küste Kretas zu stabilisieren.

Trypitos

2,5 km östlich von Sitia auf dem Weg nach Palekastro befindet sich eine kleine Halbinsel, die Trypitos heißt. Auf der östlichen Seite der Halbinsel wurde in den achtziger Jahren und ein bisschen später eine wichtige hellenistische Siedlung ausgegraben, die wahrscheinlich die antike Stadt Sitia war. Öffentliche Gebäude, Häuser und Straßen kamen ans Licht und viele antike Gegenstände, Schmuckstücke, Münzen, antike Bleigewichte u.a. wurden entdeckt. An der östlichen Küste der Halbinsel, die sich vor den nördlichen und nordwestlichen Winden schützt, die immer auf Kreta herrschten, wurde eine antike Werft für die Reparatur oder den Schutz von Schiffen entdeckt. Ans Licht ist auch auf der südlichen Seite eine Stadtmauer zur Verteidigung der Stadt und der Werft gekommen. 

Itanos

Itanos war eine der wichtigsten Küstenstädte Ostkretas. Heute ist sie als Erimopoli bekannt. Die Einwohner von Itanos herrschten über die gesamte Ostküste Sitias, von Kap Sidero (Samonion) bis zum Kap Erithreo, das heutige Goudouras und Lefki Nisos (Koufonisi). 

Phönizische Händler hatten in Itanos ihren Sitz und tauschten Rohstoffe aus dem Orient gegen Produkten aus Kreta. Sie hatten auch Werkstätten zur Bearbeitung von Fischen, Purpur und Textilien. Durch den Handel und auch durch das Einkommen des Tempels vom Diktäischen – Zeus wurde Itanos eine reiche und wohlhabende Stadt, worauf die zahlreichen Tempel und die luxuriösen Gebäude aus Marmor hinweisen. Gerade dieses Reichtum war der Grund, dass die Stadt den Stamm Dragmii unterworfen wurde, die früher ihre Tributpflichtige waren. Als der Stamm Ierapytnioi Presos zerstörte, wurde Itanos noch mehr eingeschränkt.

Auch nach der römischen Besatzung hat Itanos seine Existenz bewahrt. Es hatte die eigene Währung, auf denen Fische, uralte kretische Götter (Tritonen) und Harpunen dargestellt waren, wie einer Meeresstadt zusteht. Itanos wurde im 9. Jh. n.Chr. von Piraten oder vielleicht durch den Erdbeben von 795 n.Chr. zerstört. Itanos war anfangs ein Königreich aber später wurde es demokratisch, mit einer Volksversammlung, und den Senat. Im 3. Jh. v.Chr. hat man versucht, die demokratische, aristokratische Regierungsform abzuschaffen. Dann hat man Ptolemäus Philadelfus von Ägypten um Hilfe gebeten, der den General Patroklus Patron schickte, der half. Man hat in Itanos viele Grabinschriften der ersten christlichen Zeiten gefunden. Über der Tür von Agios Ioannis gab es eine Grabinschrift des 3. Jahrhunderts v.Chr., über einen Mann aus Itanos, der mit seinem Bogen um seine Heimat gekämpft hatte und ausgezeichnet wie der Gott Phöbus Apollo geschossen hatte.

1919 wurde ein altes Grab mit zwei Inschriften entdeckt, die sich jetzt im Museum von Herakleion befinden. Ein Text vom 2. Jh n.Chr war darauf eingraviert, der den Kampf zwischen den Ierapythnioi-Stämmigen und den Einwohnern von Itanos, um den Tempel des Diktäischen-Zeus beschrieb. Itanos wird unter den Namen u-ta-no in den Inschriften der Linearschrift B erwähnt. Auf Kap Sidero haben die Seemänner die Götter der Winde verehrt, die später durch Poseidon ersetzt wurden.

 

Sitia Provinz

Ein Kreuzweg der Meerwege, ein Treffpunkt verschiedener uralten Kulturen. Eine einmalige Mischung aus den Elementen der Kreativität verschiedener Kulturen, in einer Landschaft erstaunlicher Schönheit und Abwechslung.

 

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